Nicole Marchand - Shakespeare oder das Auge Gottes

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Produktnummer: 024
Produktinformationen "Nicole Marchand - Shakespeare oder das Auge Gottes"
Shakespeare oder das Auge Gottes  

Von Nicole Marchand  

Hrsg.: Konrad Dietzfelbinger

1. Auflage,    Königsdorfer Verlag 2012  
403 S.,    gebunden,    13 x 21 cm    

ISBN: 978-3-938156-26-1   

Das Buch ist nur noch antiquarisch erhältlich, zum Preis vom Tagesangebot.

Über das Buch:  

Shakespeare Dramen sind nichts anderes als getreue Widerspiegelungen der Dramen in der menschlichen Brust. Sie zeigen, wie das Böse zu überwinden un dder ursprüngliche, spirituelle Zustand des Menschen, in dem die "Rose unschuldsvoller Liebe an der Stirn" (Hamlet) wieder erblüht, zu erlangen ist. Dabei sind die richtige Zusammenarbeit der Geschlechter, ein Wissen von der Einbettung des Menschen in den Kosmos und eine besondere Form der Magie: die rosenkreuzerische Magie, unerlässlich.
Erst aus dieser hermetischen Perspektive lässt sich die unvergleichliche Größe Shakespeares, der den ganzen Kosmos menschlicher Verirrungen und Möglichkeiten umfasst und darstellt, ermessen.

Ausführliche Beschreibung:

Als Philosophin wusste ich, dass eine Idee, einmal in unsere grauen Zellen verpflanzt, immer weiter wächst, und dass früher oder später mit Notwendigkeit eine Frucht daraus entsteht. Doch in meinem Fall wuchs die Idee ... anderswo, nicht nur im Gehirn. Sie wuchs dort, wo Shakespeare es selbst wollte, in einem Erdreich, von dem man heute kaum mehr spricht: Sie wuchs in meiner Seele, in meiner empfänglichen, verständnisbereiten Seele, und zwar in dem subtilen, feinen Bereich, in dem sie zu den unvergänglichen Werten des Geistes strebt. Des Geistes!, dieses großen Abwesenden in unserer materialistischen Zivilisation!

Von diesem Augenblick an wusste ich, dass ein unsterblicher Shakespeare sein Auge auf mich geworfen hatte. Er hatte mich bis auf den Grund durchschaut. Er sah, er wusste, er erlebte alles, was in mir ist: das Niedrige und Niedrigste, und zugleich zeigte er mir - und nicht nur mir, sondern allen - das Hohe und Höchste. Er wies mir den Weg, auf dem das "Kleine" in uns, das "Allzumenschliche", stirbt, und all das wiedergeboren wird, was "groß" sein kann: der vollkommene Mensch, der ursprüngliche Mensch - Bezeichnungen, mit denen jene, die sich im Äther der hohen Gedanken bewegen, gut vertraut sind. Von da an wurde mir klar, dass Shakespeare, ebenfalls in diesem Äther lebend, niemals als Sohn der Erde dachte, sondern immer nur als Sohn des Himmels.
Dieses durchdringende Auge, schrecklich und groß, das alle Dinge in uns, unseren Ursprung, unsre Bestimmung, und das dazwischen liegende irdische Leben durchschaute - konnte ich es anders nennen als das "Auge Gottes"? So ergab sich der Titel dieser Arbeit: "Shakespeare oder Das Auge Gottes".